Zucker und Krebs – Wie Zucker Krebszellen stärkt
Es gibt Dinge, die wir nur ungern hören, obwohl sie tief in uns bereits eine Wahrheit anklopfen, die wir kennen. Der Einfluss von Zucker auf unsere Gesundheit ist genau solch eine unbequeme Wahrheit. Als Naturheilkundler mit über 25 Jahren Erfahrung in der Praxis habe ich zahllose Patienten gesehen, die unter den Folgen ihres unbewussten Konsums dieses unscheinbaren Süßmachers litten – und ich gehöre auch dazu. Dass Zucker eine Rolle im Krebsgeschehen spielt ist eigentlich klar. Die Frage ist nur welche?
Das metabolische Syndrom: Zucker als Bindeglied
Ein zentraler Mechanismus, der Zucker und Krebs miteinander verbindet, ist das metabolische Syndrom. Dieses Syndrom, geprägt von Insulinresistenz, Bauchfettleibigkeit, erhöhten Blutzuckerwerten und entzündlichen Prozessen, ist eine stille Epidemie. Die Überladung unserer Ernährung mit Zucker, insbesondere Fruktose, führt zu einem Dominoeffekt: Die Leber wandelt überschüssige Fruktose in Fett um, ein Prozess, der als De-novo-Lipogenese bekannt ist. Das Ergebnis ist eine Fettleber, die Insulinresistenz fördert – ein Kernmerkmal des metabolischen Syndroms.
Warum ist das bedenklich? Das metabolische Syndrom schafft eine Umgebung, die Krebszellen bevorzugt: chronische Entzündung, erhöhte Insulinspiegel und ein ständiger Überfluss an Energiequellen, die das Tumorwachstum anheizen.
Fruktose: Ein Wolf im Schafspelz
Fruktose, oft als „natürlicher Zucker“ verharmlost, birgt Gefahren, die Glukose nicht in gleicher Weise mit sich bringt. Sie hat die Eigenschaft, auf direktem Weg in der Leber verarbeitet zu werden. Dieser Stoffwechselweg produziert reaktive Sauerstoffspezies (ROS) – aggressive Moleküle, die Zellschäden und Entzündungen verursachen. Oxidativer Stress ist ein bekannter Wegbereiter für die Entstehung von Krebs.
Zudem zeigt die Forschung, dass Fruktose bestimmte Stoffwechselwege innerhalb der Zelle aktiviert, die Krebszellen nutzen, um schneller zu wachsen. Insbesondere die Glykolyse (der Abbau von Glukose zur Energiegewinnung) wird durch Fruktose angekurbelt. Krebszellen sind wahre Glykolyse-Meister, da sie diese ineffiziente Methode der Energieproduktion bevorzugen, um ihr Wachstum zu sichern. Fruktose liefert ihnen nicht nur Brennstoff, sondern fördert auch die Umprogrammierung ihres Stoffwechsels.
Die biochemische Perspektive: Enzyme und Wachstum
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Rolle von Enzymen, die den Zellstoffwechsel steuern. Enzyme wie PI3-Kinase, AMP-Kinase und mTOR sind an der Entscheidung beteiligt, ob eine Zelle wächst oder Energie verbrennt. Fruktose – genauer gesagt ihr Metabolit Methylglyoxal – kann diese Enzyme in Richtung Wachstum beeinflussen. Die Inaktivierung der AMP-Kinase, die normalerweise als „Energiesensor“ der Zelle fungiert, lässt die Zellen in einen Wachstumsmodus übergehen. Dies mag für eine gesunde Zelle irrelevant erscheinen, doch für Krebszellen ist es wie das Zünden eines Raketenantriebs.
Zucker und Krebs: Korrelation oder Kausalität?
Es gibt kritische Stimmen, die darauf hinweisen, dass der Zusammenhang zwischen Zucker und Krebs lediglich korrelativ sei. Doch wie weit reicht die Korrelation, bevor sie zur Kausalität wird? Studien zeigen, dass Zucker ein unabhängiger Risikofaktor für das metabolische Syndrom ist – unabhängig von Kalorien oder Fettleibigkeit. Dies ist entscheidend, denn es zeigt, dass Zucker durch direkte Einwirkung auf Stoffwechselwege das Tumorwachstum fördern kann.
Besonders endodermale Krebsarten wie Darm-, Pankreas- und Leberkrebs scheinen in einem auffälligen Zusammenhang mit einem hohen Zuckerkonsum zu stehen. Natürlich müssen wir vorsichtig sein, Ursache und Wirkung in der Wissenschaft zu trennen. Doch die Beweise für einen kausalen Zusammenhang wachsen stetig.
Fazit & Plädoyer zur Mäßigung
Sollten wir nun Zucker vollständig meiden? Die Antwort liegt wie so oft in der Mitte. Natürlich ist unser Körper darauf ausgelegt, kleine Mengen Zucker zu verarbeiten. Doch unsere moderne Ernährung hat diesen Konsum auf ein Maß hochgeschraubt, das unser Stoffwechselsystem überfordert. Die Entscheidung, bewusster mit Zucker umzugehen, liegt bei jedem Einzelnen von uns.
Und die letzte Frage ist letztlich: Sollten Krebspatienten auf Zucker und Süßes verzichten? Aus meiner Sicht auf jeden Fall. Ich würde eine Ketogene Ernährung bevorzugen. Mehr dazu hier: Ist die Ketogene Diät gesund? Und was bringt sie?
Zum Weiterlesen empfehle ich: Jane McLelland – Krebs aushungern – Der metabolische Ansatz
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