,

Glutamin und Krebs – Prof. Seyfrieds Entdeckung: die neue Ära der Krebsbekämpfung?

Eine revolutionäre Entdeckung betrifft den Stoffwechsel von Krebszellen und das Glutamin (eine Aminosäure), die lange Zeit eher am Rande der Aufmerksamkeit stand. Doch wie sich zeigt, spielt Glutamin eine zentrale Rolle in der Energieversorgung von Tumorzellen – und damit möglicherweise auch in ihrer Bekämpfung.

Vor einigen Jahren war es die ketogene Diät, die unser Denken revolutionierte. Nun erweitert eine bahnbrechende Studie von Prof. Dr. Thomas Seyfried unseren Blick auf den Krebsstoffwechsel. Sie zeigt, dass Tumorzellen nicht nur Glukose, sondern auch Glutamin fermentieren können – ein Prozess, der ihre Ausbreitung auch unter widrigsten Bedingungen ermöglicht.

Glutamin: Der heimliche Brennstoff der Tumoren

Im Fokus der Forschung steht die sogenannte Glutaminfermentation. Bisher ging man davon aus, dass Krebszellen primär auf Glukose angewiesen sind und diese mittels der bekannten Warburg-Fermentation – also der Umwandlung in Milchsäure – selbst unter Sauerstoffmangel in Energie umwandeln. Doch Prof. Seyfrieds Experimente zeigen, dass Glutamin in Tumorzellen eine ebenso bedeutende Rolle spielt. Krebszellen fermentieren Glutamin, um Energie zu gewinnen, auch dann, wenn die Glukoseversorgung eingeschränkt ist oder kein Sauerstoff verfügbar ist.

Was heißt das konkret? Im Gegensatz zu gesunden Zellen, die in der Regel Sauerstoff für die ATP-Synthese (die Energiewährung des Körpers) nutzen, greifen Krebszellen auf Substratkettenphosphorylierung zurück. Dies ist ein alternativer Stoffwechselweg, der auch ohne Sauerstoff funktioniert. Glutamin dient hier als Treibstoff, dessen Abbauprodukte wie Succinat und Laktat in die Tumormikroumgebung abgegeben werden. Die entstehende Säure sorgt für ein Milieu, in dem gesunde Zellen kaum überleben können – Krebszellen jedoch schon.

Die Widerlegung der alten Dogmen

Für Jahrzehnte dominierte die Warburg-Theorie das Verständnis von Krebs. Diese besagt, dass Krebszellen aufgrund eines Defekts in den Mitochondrien ihre Energie hauptsächlich durch die Fermentation von Glukose gewinnen. Doch die neuen Erkenntnisse widerlegen dieses Dogma in einem zentralen Punkt: Krebszellen sind flexibler, als wir dachten. Sie nutzen nicht nur Glukose, sondern auch Glutamin als Energiequelle – und dies sogar unabhängig von Sauerstoff. Das bedeutet, dass Tumoren auch unter hypoxischen Bedingungen, also Sauerstoffmangel, weiterwachsen können.

Diese Erkenntnis ist nicht nur eine wissenschaftliche Randnotiz. Sie öffnet das Tor zu neuen therapeutischen Ansätzen. Eine gezielte Hemmung der Glutamin- und Glukoseversorgung, kombiniert mit einer ketogenen Diät, könnte eine wirksame Strategie sein, um Tumorzellen energetisch auszuhungern. Gerade die ketogene Diät, die auf Kohlenhydrate verzichtet und den Körper in einen Zustand der Fettverbrennung versetzt, hat in meiner Praxis immer wieder beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Nun wissen wir, dass die Reduktion von Glutamin im Ernährungsplan diesen Effekt verstärken könnte.

Die Bedeutung der Mikroumgebung

Ein weiterer faszinierender Aspekt ist die Wechselwirkung zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung. Die Fermentation von Glutamin erzeugt nicht nur Energie, sondern verändert auch die Mikroumgebung des Tumors. Abfallprodukte wie Succinat und Laktat säuern das Gewebe an, was für gesunde Zellen toxisch ist, während Tumorzellen in diesem sauren Milieu gedeihen. Diese Erkenntnis erklärt, warum Krebs oft in einem Meer aus zerstörten gesunden Zellen zu finden ist und wie wichtig es ist, dieses Milieu zu beeinflussen.

Therapieansätze im Wandel

Die Arbeit von Prof. Seyfried ist nicht nur ein wissenschaftlicher Meilenstein, sondern ein Aufruf, unsere therapeutischen Konzepte zu überdenken. Können wir den Tumor durch eine gezielte Ernährung in seiner Energiegewinnung stören? Die Antwort ist ein klares „Ja“. Doch es ist ein langer Weg. Neben der Einschränkung von Glukose und Glutamin in der Ernährung könnte die Entwicklung spezifischer Enzymhemmer, die die Glutaminverwertung blockieren, ein vielversprechender Ansatz sein. Kombiniert mit einer ketogenen Diät und anderen naturheilkundlichen Ansätzen – wie der Förderung der mitochondrialen Gesundheit – ergibt sich ein scharfes Schwert im Kampf gegen den Krebs.

Aber: Forschungsteams aus Würzburg und Berlin haben jedoch festgestellt, dass ein Glutaminentzug natürliche Tumorzellen zwar in ihrem Wachstum bremst, sie jedoch nicht absterben lässt. Stattdessen können diese Zellen in eine Teilungspause eintreten und später wieder aktiv werden, was ein hohes Rückfallrisiko für Therapien bedeutet, die auf Glutaminentzug basieren.

Die Studie zeigt, dass genetisch veränderte Zellkulturen, die hohe Mengen des Proteins c-MYC produzieren, beim Glutaminentzug absterben, während natürliche Darmkrebszellen ihre c-MYC-Spiegel bei Glutaminmangel herunterregulieren und somit überleben. Dies deutet darauf hin, dass c-MYC eine entscheidende Rolle beim Absterben der Zellen spielt. Die Forscher schlussfolgern, dass das therapeutische Potenzial des Glutaminentzugs bisher möglicherweise überschätzt wurde.

Ein Blick in die Zukunft

Es ist eine spannende Zeit, um im Bereich der Naturheilkunde zu arbeiten. Die Wissenschaft bestätigt immer wieder, was wir Heilpraktiker oft intuitiv erahnen: Krankheiten wie Krebs sind komplex, und ihre Behandlung erfordert eine ebenso komplexe Herangehensweise. Glutamin, einst eine unscheinbare Aminosäure, hat sich als ein Schlüssel zur Tumorbekämpfung entpuppt.

Wir stehen am Anfang eines Paradigmenwechsels. Die Erkenntnisse von Prof. Seyfried sind ein Weckruf für alle, die sich mit der Heilung von Krebs beschäftigen. Sie zeigen uns, dass die Natur voller Geheimnisse ist, die darauf warten, entschlüsselt zu werden. Und sie erinnern uns daran, dass der Weg zur Heilung oft in der einfachen Frage beginnt: „Wie versorgen wir unsere Zellen mit Energie?“

Übrigens: Wenn Sie so etwas interessiert, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Newsletter „Hoffnung bei Krebs“ dazu an:

Rene Gräber:

Ihre Hilfe für die Naturheilkunde und eine menschliche Medizin! Dieser Blog ist vollkommen unabhängig, überparteilich und kostenfrei (keine Paywall). Ich (René Gräber) investiere allerdings viel Zeit, Geld und Arbeit, um ihnen Beiträge jenseits des „Medizin-Mainstreams“ anbieten zu können. Ich freue mich daher über jede Unterstützung! Helfen Sie bitte mit! Setzen Sie zum Beispiel einen Link zu diesem Beitrag oder unterstützen Sie diese Arbeit mit Geld. Für mehr Informationen klicken Sie bitte HIER.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert