Dr. Burzynski und die Antineoplaston Therapie gegen Krebs
Dr. Stanislaw Burzynski ist ein amerikanischer Biochemiker und Arzt polnischer Herkunft, der eine eigene Theorie über die Entstehung von Krebs entwickelt hat. Ihm fiel in den 70er Jahren auf, dass bei Krebskranken bestimmte Peptide (kleine Proteine mit wenigen Aminosäuren) weniger häufig vorkamen als bei Gesunden. Er nannte diese natürlich vorkommenden Peptide „Antineoplastone“.
Nach seinem Dafürhalten sind diese Antineoplastone in der Lage, die Neubildung von Zellen zu beeinflussen. Diese Antineoplastone lassen sich im Blut und im Urin nachweisen. Eine nähere Erforschung dieser Peptide ergab eine Reihe von verschiedenen Antineoplastonen, die alle mehr oder weniger stark gegen die Ausbildung von Krebszellen wirksam sind. Gleichzeitig war das toxische Potential dieser Peptide deutlich geringer als das der Chemotherapeutika bzw. das der Bestrahlung.
Als einen Grund dafür gab Dr. Burzynski an, dass die Antineoplastone spezifisch gegen Krebszellen agieren und gesunde Zellen unbeeinflusst lassen.
Da Peptide einer genetischen Kontrolle unterliegen, war der nächste logische Schritt die Erforschung genetischer Faktoren bei der Ausbildung von Krebserkrankungen.
Die Theorie von Dr. Burzynski besagt in diesem Punkt, dass Onkogene und Tumorsuppressorgene einen entscheidenden Einfluss auf die Pathogenese von Krebs haben. Um dies kurz zu skizzieren, muss man sich das so vorstellen, dass Onkogene nur dann einen Einfluss auf das Krebsgeschehen haben, wenn sie aktiviert werden. Tumorsuppressorgene dagegen müssen aktiviert sein, da sie einer unkontrollierten Zellwucherung entgegen wirken.
Das Ein- und Ausschalten von Onko- und Tumorsuppressorgenen wird durch diese spezifischen Peptide vorgenommen. Sie schalten Onkogene ab und Tumorsuppressorgene an.
Fehlen sie bzw. sind sie signifikant vermindert, dann können die Onkogene aktiviert werden, während die Tumorsuppressorgene nicht mehr eingeschaltet werden können, und es kommt zur Ausbildung von „Neoplasien“. Dies wiederum sind Zellwucherungen, die bei ausreichender Größe einen Tumor bilden. Ob diese Tumore gut- oder bösartig sind, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch von den Antineoplastonen bzw. deren Konzentration über einen gewissen Zeitraum mitbestimmt.
Um eine spezifischere Behandlung, und damit einen höheren Behandlungserfolg zu erzielen, lässt Dr. Burzynski in seiner Klinik das Genom des Patienten bestimmen. Dies gibt Aufschluss über die Gene, die am Krebsgeschehen beteiligt sind. Laut Aussagen von Dr. Burzynski sind dies ca. 100 Gene. Bei etwa 80 Prozent dieser Gene handelt es sich um Onkogene. Die restlichen 20 Prozent sind Tumorsuppressorgene. Um diese Onko- bzw. Tumorsuppressorgene optimal ab- oder anschalten zu können, bedarf es verschiedener Antineoplastone, die spezifisch auf die einzelnen Gene einwirken und dort zur Abschaltung oder Einschaltung der jeweiligen Gene führen. Inzwischen sind 12 verschiedene Antineoplastone bekannt. Aber es wird vermutet, dass die Zahl der natürlichen Antineoplastone um ein Vielfaches höher liegt. Von diesen 12 Antineoplastonen sind 5 in klinischen Studien untersucht worden. 1 Antineoplaston hat sogar eine FDA-Zulassung bekommen für die Behandlung von Hirntumoren. Die anderen werden nach Absprache mit der FDA eingesetzt.
Heute therapiert die Klinik von Dr. Burzynski überwiegend „hoffnungslose Fälle“, besonders Kinder mit verschiedenen Formen von Hirntumoren, bei denen zumeist eine evidenzbasierte und anerkannte schulmedizinische Therapieform, Chemo und Strahlen, versagt hat. Die Erfolgsquote liegt hier zwischen 50 und 60 Prozent. Laut Dr. Burzynski könnte sie höher liegen, wenn mehr und spezifischere Antineoplastone identifiziert werden können und die Therapie somit noch individueller ausgerichtet werden könnte.
Ein anderer Grund für die „geringe“ (aber vergleichsweise hohe) Erfolgsrate liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Tatsache begründet, dass hier ein Patientenklientel behandelt wird, dass unter normalen schulmedizinischen Bedingungen zu 99,9 Prozent dem Tod geweiht gewesen wäre.
Interessantes Material in Wort und Bild bietet das Internet auf folgenden Seiten
Studienmaterial:
- http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3527634
- http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15035876
- http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15563234
- http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15911929
- http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16484713
Filme und Clips auf Youtube:
Ich hatte hier bei der Erstellung des Beitrags vier sehenswerte Dokumente verlinkt, die mittlerweile alle gelöscht oder auf „privat“ gestellt wurden. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn wir uns die Reaktionen der „Schulmedizin“ ansehen:
Reaktionen aus der Welt der evidenzbasierten Medizin
Wenn jemand daher kommt und einen natürlich vorkommenden „Stoff“ zur Krebsbehandlung vorschlägt, der ist für die Schulmedizin nichts anderes als ein Scharlatan. Nicht anders erging es auch Dr. Burzynski.
Verschärfend kommt noch dazu, dass der Mann ein vollständiges Studium der Biochemie hinter sich hat. Damit hat er ein Verständnis von den pathophysiologischen Vorgängen auf Zellniveau, die fast jedem Schulmediziner fehlen. Demzufolge versuchten die Behörden, inklusive FDA, auf nationaler und städtischer Ebene (Houston, Texas) seine Klinik zu schließen und seine Lizenz einzuziehen. Nach einem Kampf vor Gericht, der über 14 Jahre dauerte, konnte er sich endgültig durchsetzen. Beteiligt an dieser Schmierenkomödie war, nach Aussagen von Dr. Burzynski, auch eine Pharmafirma, die auf die Patentierung der Antineoplastone für sich spekulierte.
Aber trotz Erfolg bei bzw. gegen die Behörden und Erfolg in der Behandlung seiner Patienten gibt es immer noch mehr als genug schulmedizinische „Scharlatane“, die Chemo und Bestrahlung als das Nonplusultra erachten und Burzynski in Grund und Boden verdammen.
Eine Quelle dieser Agitation ist niemand Geringeres als Wikipedia in deutsch und englisch (de.wikipedia.org/wiki/Antineoplastone).
Eine etwas differenziertere Information aus unabhängiger Quelle bekommt man bei http://www.cancer.gov/cancertopics/pdq/cam/
antineoplastons/patient/page2.
Eine Abklatsche übelster Mache kann man bei: labspaces.net/blog/304/Antineoplastons___You_gotta_be_kidding_me_ nachlesen.
Selbst das hier ausgewählte Vokabular („The documentary is what some would call „one-sided“ or as I would call it, a fucking piece of shit.“) zeugt von der Niveaulosigkeit der Argumente.
Um endlich und endgültig den Antineoplastonen den „Todesstoß“ zu versetzen, wird Dr. Burzynski unterstellt, behauptet zu haben, dass das Antineoplaston A10 unwirksam sei. Ich habe keine solche Behauptung lesen können.
Die oben angegebenen wissenschaftlichen Untersuchungen sprechen hier eine deutlich andere Sprache. Hier (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3743376) konstatieren die Autoren der Studie, dass A10 zwei wirksame Metabolite hat, Antineoplaston AS2-1 und Antineoplaston AS2-5.
Der „kritische“ Beitrag mit den verbalen Kraftausdrücken dagegen glaubt, dass es sich bei Metaboliten um toxische Endprodukte handelt. Offensichtlich scheint hier das Wissen um „Prodrugs“ noch nicht angekommen zu sein.
Selbst in der Natur gibt es „unwirksame“ Komponenten, wie das Beta-Karotin, Provitamin D etc., die erst im Körper metabolisiert werden und in aktive, wirksame aber unschädliche Substanzen umgewandelt werden.
Bei dem Antineoplaston A10 scheint es sich damit um eine ähnliche Konstellation zu handeln. Heute stellt Dr. Burzynski AS2-1 und AS2-5 synthetisch her, um die Wirkstoffe direkt applizieren zu können.
Fazit
Je erfolgversprechender eine Therapie gegen eine chronische und für die Pharmaindustrie lukrative Erkrankung zu sein scheint, desto heftiger werden die Reaktionen gegen den Erfinder.
Da können auch schon mal evidenzbasierte Abweichungen in der Gegenargumentation auftauchen, die auf erfundenen Zusammenhängen beruhen und nichts mit der viel gelobten Evidenz zu tun haben. Aber solche Lügen und Unterstellungen dienen ja nur zu unser aller Schutz. Denn der Zweck heiligt alle Mittel. Evidenzblamiert…
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