Immunsystem
Oder: Ein starkes Immunsystem kann auch fortgeschrittene Tumore zerstören
Krebs ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, die einige Eigenschaften gemein haben. Krebs ist gekennzeichnet durch ein unkontrolliertes Wachstum von Zellen. Medizinisch handelt es sich dabei um sogenannte maligne Neoplasien – bösartige Neubildungen. Bösartig sind sie, weil sie die Gewebsgrenzen nicht mehr akzeptieren und gewebszerstörend in umliegendes Gewebe eindringen.
Im Gegensatz zu normalen Zellen sind Krebszellen potentiell unsterblich, normale Zellen haben eine gewisse Teilungspotenz, die in der Hayworth Zahl festgeschrieben ist. Der Mediziner nennt das Einwandern in andere Organe „infiltrieren“.
Dabei verdrängen die Neubildungen funktionierendes Gewebe. Die Bezeichnung der Krebsart ist von der Ursprungszellart abgeleitet, ein Lymphom zum Beispiel stellt eine bösartige Neubildung abgeleitet vom einem Lymphknoten dar. Ein Karzinom ist von Epithelzellen abgeleitet.
Über Ursachen und Entstehung von einer bösartigen Erkrankung gibt es viele Theorien und Ansätze, wahrscheinlich ist, dass es nicht eine Ursache sondern viele Ursachen gibt. Lebensweise, Veranlagung, Virenerkrankungen, Exposition von Chemikalien und Strahlungen – all das kann mit in eine Krebserkrankung einspielen.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Krebserkrankung steigt mit der 4. Potenz zum Alter, der Statistiker würde sagen, es sind 4 unterschiedliche Ereignisse notwendig, um eine Krebserkrankung zu bekommen.
Man unterscheidet verschieden Phasen der Krebserkrankung. Im zellulären Bereich existieren Präcancerogene Stadie, die letztlich in ein Krebsstadium münden können. Verbunden mit der Krebsentstehung ist eine Umprogrammierung der Zelle oder einiger Zellen. Die Zellen büßen Gene ein, die für die Einordnung und die Reifung der Zelle im Verband notwendig sind.
Dazu zählt zum Beispiel das Selbstmordgen, bekommt die Zelle ein Signal, sich selbst aufzulösen, dann geht sie unter. Das Signal kann von außen über Botenstoffe oder von innen kommen. Dies Fähigkeit, dieses Signal aufzunehmen, verschwindet zum Teil bei den entarteten Zellen.
Da bei der Masse von Zellen im Körper immer wieder Zellen entarten, Menschen aber doch nicht so häufig an Krebs erkranken, muss der Körper schon Schutzmechanismen besitze. Eines davon und die wirksamste Sicherung ist das Immunsystem. Ist das Immunsystem dauerhaft geschwächt, dann folgen nach einigen Jahren oft Tumorerkrankungen. Das erkennt man an der Anzahl von Krebserkrankungen bei HIV Infizierten und immungeschwächten Patienten.
Das HI-Virus befällt vor allem die T-Helferzellen. Diese Leukozyten sind spezialisiert auf die Erkennung von Antigenen eingedrungener Erreger. Auch Krebszellen werden von den T-Helferzellen ausfindig gemacht, woraufhin sie Reaktionen auslösen, die zur Eliminierung der wuchernden Körperzellen führen. Am effektivsten funktioniert die Verfolgung derjenigen Körperzellen, die sich in einem Vorstadium der Entartung befinden.
Wenn kanzerogene Faktoren auf Zellen einwirken, verfallen sie in einen Ruhezustand (Seneszenz), damit sich keine Krebserkrankung manifestiert. T-Helferzellen können besonders diese „schlafenden“ Zellen erkennen. Ist die Produktion der T-Helferzellen gestört, kommt es zu einem erhöhten Krebsrisiko. Das sind die Ergebnisse aus Experimenten an Maus-Mutanten, die keine T-Helferzellen bilden können: Bei den Tieren entwickeln sich die seneszenten Zellen immer zu Krebszellen.
Festgestellt wurde das bei künstlich induzierter Entstehung der Seneszenz von Leberzellen. Das Tier-Experiment führten Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig durch.
Patienten mit Organtransplantationen bekommen Medikamente, die das Immunsystem schwächen, sie erkranken öfters an Krebs. Der Umkehrschluss stimmt bis zu einem gewissen Grad, immunstarke Personen erkranken weniger an Krebs. Man hat auch schon Rückbildungen von Krebsgeschwüren beobachtet bei Personen mit einer starken Immunreaktion. Bei einer Infektion mit einem Erreger, der eine heftige Reaktion auslöst, ist das manchmal der Fall.
Für das Immunsystem ist das Erkennen von Tumorzellen erschwert, sie sind ja noch zum Teil mit Markern des eigenen Körpers versehen, gelten somit als nicht angreifbar. Trotzdem unterscheiden sie sich etwas von den gesunden Zellen, die Mutationen spiegeln sich in den Botenstoffen auf der Zellwand wieder. Wenn die Zellen des Immunsystems die Krebszellen als „fremd“ erkennen, werden sie durch Makrophagen vernichtet.
Nur ein gut ausgebautes und schnell reagierendes Immunsystem schafft die Ausrottung der feindlichen Zellen schnell genug. Ein Weg, das Immunsystem zu stärken geht über die allgemeinen Abwehrstärkemaßnahmen wie gesunde Ernährung, Vitamine und Bewegung.
Der andere Weg geht über Alternative, naturheilkundliche Maßnahmen.
Alle diese Maßnahmen reichen bei einer manifesten Krebserkrankung aber oftmals dennoch nicht aus. Zum Teil können diese Maßnahmen sogar kontraproduktiv sein – man muss daher schon genau wissen was man bei welchem Krebs / Tumor tut. Beispiel: Vitamin C-Infusionen können eine Chemotherapie „schwächen“. Es kommt darauf an, wann die Vitamin-C-Infusionstherapie im Zusammenhang mit einer Chemo gegeben wird. Deswegen sollten Vitamin nur in Absprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker einnehmen.
Vor rund 60 Jahren haben Ärzte eine interessante Beobachtung gemacht: Wenn das Immunsystem von Krebspatienten durch krank machende Bakterien „provoziert” wurde, steigerten die Immunzellen ihre Aktivität derart, dass sie in einer Art „Rundumschlag” manchmal mit den Bakterien gleich auch den vorhandenen Tumor vernichteten.
Daraufhin wagten einige Onkologen in den 30er-Jahren die Behandlung von Krebs durch eine künstlich herbeigeführte bakterielle Infektion. Es stellte sich heraus, dass auf diese Weise mindestens 3 von 100 Tumorpatienten dauerhaft geheilt werden können. Doch die Gefahr, dass die riskante Methode fehlschlägt, ist groß…
Bakterien können den geschwächten Patienten töten, bevor das Immunsystem ausreichend aktiv wird. Aus diesem Grund wurde diese Art von Krebsbehandlung nicht weiter angewandt. Doch die Idee, das Immunsystem des Patienten im Kampf gegen den Krebs gezielt zu aktivieren, war so verlockend, dass die Forscher intensiv nach anderen Möglichkeiten der Immunstimulierung zu suchen begannen.
- Thymustherapie bei Krebs – Hilfe durch fremde Immunzellen
Die Thymustherapie beinhaltet, dass Hilfe durch fremde Immunzellen herbeigeführt wir. Wenn Sie mehr über diese Art von Therapie wissen wollen, klicken Sie hier.
- Misteltherapie bei Krebs
Misteltherapie bei Krebs impliziert die Aktivierung durch pflanzliche Wirkstoffe. Um mehr über diese Art der Therapie zu erfahren, klicken Sie hier.
- Impfung gegen Krebs: Die HPV Impfung kritisch betrachtet
Eine mögliche Tumor oder Krebs-Therapie könnte als sog. Krebs-Impfung stattfinden. Aber nützt das auch wirklich?
- Dr. Burzynski und die Antineoplaston Therapie gegen Krebs
Unglaublich was sich da abspielt: Wenn jemand wie Dr. Burzynski einen natürlich vorkommenden „Stoff“ zur Krebsbehandlung (Antineoplaston) vorschlägt, muss dieser ja ein „Scharlatan“ sein…
- Immuntherapie bei Krebs – riskant und profitabel
- Antikörper Therapie
Die Antikörper Therapie impliziert,dass mit Gift beladene Antikörper Tumorzellen zerstören sollen. Um mehr zu erfahren, klicken Sie hier.
- Krebszellen und Fibrinhaushalt
Die Krebszellen nutzen den gestörten Fibrinhaushalt aus. Wenn Sie weitere Informationen über diesen Zusammenhang erfahren wollen, klicken Sie hier.
- „Nackte” Krebszellen kann das Immunsystem erkennen
Die Entdeckung, dass Fibrin den Tumorzellen ermöglicht, sich vor dem Immunsystem zu „tarnen”, lieferte die gesuchte Erklärung für die krebshemmende Wirkung der Enzyme. Für weitere Informationen klicken Sie hier.
- Stimulierung des Immunsystems – die wichtigste Aufgabe der begleitenden Therapie bei einem Tumor
Die Stärkung des Immunsystems ist das unverzichtbare Kernstück jeder wirksamen begleitenden Tumortherapie: Eine aktive körpereigene Abwehr ist die beste Absicherung gegen ein erneutes Tumor Wachstum.
- Aufbau und Erholung nach einer Chemotherapie
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